Warning: The magic method InvisibleReCaptcha\MchLib\Plugin\MchBasePublicPlugin::__wakeup() must have public visibility in /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/invisible-recaptcha/includes/plugin/MchBasePublicPlugin.php on line 37 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/invisible-recaptcha/includes/plugin/MchBasePublicPlugin.php:37) in /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 595 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/invisible-recaptcha/includes/plugin/MchBasePublicPlugin.php:37) in /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 603 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-content/plugins/invisible-recaptcha/includes/plugin/MchBasePublicPlugin.php:37) in /customers/0/1/9/ellenpreussing.com/httpd.www/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Soft Skills für Tierärzte https://www.ellenpreussing.com/ Alles was man im Tiermedizinstudium nicht lernt Mon, 08 Feb 2021 22:31:28 +0000 de-DE hourly 1 https://usercontent.one/wp/www.ellenpreussing.com/wp-content/uploads/2021/01/cropped-Favicon-VetAcademy-weiss-1-32x32.jpg?media=1683205169 Soft Skills für Tierärzte https://www.ellenpreussing.com/ 32 32 Plussing https://www.ellenpreussing.com/2021/02/08/plussing/ https://www.ellenpreussing.com/2021/02/08/plussing/#respond Mon, 08 Feb 2021 21:57:16 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=2917 Plussing ist eine Methode zur Verbesserung des Ideengenerierungsprozesses durch Feedback. Ob es darum geht in einer Team-Besprechung zu einem Abschluss zu kommen, ein Projekt zu beenden oder eine Präsentation zu erstellen, die Plussing-Methode verlangt, dass jede Kritik von einem Plus, d.h. einer besseren Idee, begleitet wird. Interessanterweise ist diese Methode ziemlich alt. Walt Disney als […]

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Plussing ist eine Methode zur Verbesserung des Ideengenerierungsprozesses durch Feedback.
Ob es darum geht in einer Team-Besprechung zu einem Abschluss zu kommen, ein Projekt zu beenden oder eine Präsentation zu erstellen, die Plussing-Methode verlangt, dass jede Kritik von einem Plus, d.h. einer besseren Idee, begleitet
wird.


Interessanterweise ist diese Methode ziemlich alt.

Walt Disney als Erfinder dieser Methode lehrte seine Mitarbeiter, wie man sie effektiv einsetzt um allen zu helfen, ihre
kreative Leistung zu verbessern.

Plussing ist eine Möglichkeit Alternativen zu erkunden, die die Dinge möglicherweise verbessern könnten. Laut Walt Disney hat diese Methode einen viel besseren Jobgemacht als das reine Brainstorming, bei dem jegliche Kritik verboten ist. Das unmittelbare Feedbacks half der Kreativität viel besser.

Warum Plussing Dein Brainstorming verbessert

Konstruktive Kritik und weitere Vorschläge während des Brainstorming-Prozesses wirken sich positiv auf die Ergebnisse aus.

Brainstorming Plussing Tierarzt

Warum ist es so effektiv?

1. Offene und objektive Kritik

Sie sind ein wichtiger Teil des Ideenfindungsprozesses, der die Leistung der einzelnenMitarbeiter und damit die Synergie des gesamten Teams steigert.

Eine wichtige Regel: Jeder Kommentar baut auf einer Idee oder Aussage auf und verbessert sie.

 

2. Die Angst, Kritik zu äußern, wird genommen.

Beim Plussing handelt es sich um konstruktive Kritik, während beim klassischen Brainstorming die Mitarbeiter Begriffe einfach in den Raum werfen, ohne im Moment weiter darüber nachzudenken. Diese Ideen bleiben dann unkommentiert im Raumstehen. Die gleichen Ideen können auch mehrfach erwähnt werden oder alte Ideen, die bereits früher verworfen wurden, werden wieder aufgewärmt.

 

 

3. Die Mitarbeiter lernen Kritikfähigkeit.

Wenn die klare Äußerung von konstruktiver Kritik als Spielregel vereinbart wurde und allen Teilnehmern klar ist, dass dies dem Team hilft voranzukommen, wird Kritik nicht persönlich genommen. Kritik wird als positiv empfunden. Dies kann oft einen kulturellen Wandel im Unternehmen bedeuten.

Vorteile von Plussing

„Wer mich kritisiert, ist mein Freund.“
Diese Aussage wird oft noch nicht akzeptiert. Plussing kann dazu beitragen, einUmdenken in Deinem Team herbeizuführen.

Fazit:

Konstruktive Kritik ist kein Angriff, sondern zeigt den Weg in eine bessere Zukunft. Setze sie gemeinsam mit Deinem Team ein.

Brainstorming Tierarzt

Du magst Audio lieber, für unterwegs?

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Was Ziele mit Hormonen und Putzen zu tun haben https://www.ellenpreussing.com/2021/01/30/was-ziele-mit-hormonen-und-putzen-zu-tun-haben/ https://www.ellenpreussing.com/2021/01/30/was-ziele-mit-hormonen-und-putzen-zu-tun-haben/#respond Sun, 31 Jan 2021 01:20:19 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=2619 Letzte Woche ging es um Gewohnheiten, den kohärenten und inkohärenten Zustand des Gehirns und des entsprechend damit verbundenen Energieaufwandes. Du weißt nun in Ansätzen, wie Dir Dein Gehirn sowohl im Weg stehen, als auch Dich unterstützen kann. Die naheliegende Frage, die sich nun, in Bezug auf die Umsetzung der Neujahrsvorsätze stellt ist:Was kann ich denn […]

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Letzte Woche ging es um Gewohnheiten, den kohärenten und inkohärenten Zustand des Gehirns und des entsprechend damit verbundenen Energieaufwandes. Du weißt nun in Ansätzen, wie Dir Dein Gehirn sowohl im Weg stehen, als auch Dich unterstützen kann.

Die naheliegende Frage, die sich nun, in Bezug auf die Umsetzung der Neujahrsvorsätze stellt ist:
Was kann ich denn tun?

Wie kann ich meine Vorsätze in Ziele, Resultate und somit einen Erfolg verwandeln, die ich erfolgreich erreichen kann?

Darum geht es heute und in den kommenden Episoden.

Ich hatte heute Besuch eines Freundes. Über einen Nachmittagstee, ich mag nämlich keinen Kaffee, auch wenn er natürlich einen bekam, sprachen wir darüber, dass er gerade einige grundlegende Entscheidungen überdenke. Er hatte sich zum Neujahr vorgenommen sich bewusst seinen Dämonen, also limitierenden Glaubenssätzen zu stellen. Ein Thema was ich selbst nur zu gut kenne.

Nach einer Trennung und einem relativ frisch gestarteten Job wollte er mal so richtig aufräumen. Angefangen bei den Umzugskisten in seinem Keller, die dort seit Jahren ihre Schätze gut versteckt beherbergten, bis hin zum Mindset, wo er sich offenbar ebenfalls ein bisschen mehr Ordnung wünschte. Um dem falschen Bild vorzubeugen. Er ist allgemein sehr gut organisiert und steht mitten im Leben. Aber es gab eben doch einige Ecken im Verstand, die mal etwas durchgefegt werden könnten.

Ich kenne es nur allzu gut, dass wenn ich vor Veränderungen stehe, ich ebenfalls beginne meine Schubladen aufzuräumen. Eine Freundin beginnt dann immer ihren Kleiderschrank auszumisten. Und was machst Du?

Es gibt dafür übrigens auch einen biologischen Grund. Von der (Darby Saxbe) Universität von Süd Kalifornien gibt es eine Veröffentlichung über aufräumen und mentale Gesundheit.

Offenbar gibt aufräumen den Menschen ein Gefühl der Beherrschung und Kontrolle über ihre Umgebung. Das Leben ist voller Ungewissheit und viele Situationen liegen nicht in unserer Hand. Aber zumindest hier können wir unseren Willen über unseren Lebensraum durchsetzen.

Also, wenn besagter Freund, Du oder ich den Drang zum Aufräumen und Entrümpeln verspüren, wenn wir gestresst sind, gibt es dafür einen tieferen Grund.

Im Übrigen, die Universität von Kalifornien hat, im gleichen Zusammenhang eine Studie mit dreißig Paaren durchgeführt für eine Studie über Stresshormone. Die Paare die ihr Haus als unordentlich oder chaotisch beschrieben, zeigten erhöhte Werte von Cortisol. Frauen waren dabei übrigens stärker betroffen als Männer.

Die Beweise zeigen, dass Entrümpeln und andere Haushaltsmaßnahmen den Cortisolspiegel senken und gesunde Gewohnheiten sind, die man annehmen sollte.

Laut der Studie der Universität von Connecticut kann es in Zeiten von Stress und zeitweiligen Angstzustände dazu führen, dass man zu sich wiederholenden Verhaltensweisen wie aufräumen oder putzen neigt. Auch hier liegt der Theorie wieder die Kontrolle zugrunde.

Es ist ja wohl nur allzu verständlich, wenn man in einer Zeit des Wandels, die bei Menschen jeher Ängste auslöst sich etwas Kontrolle wünscht.

Jetzt bin ich aber ein bisschen abgeschweift. Ich finde es auf jeden Fall spannend zu sehen. Und ja, mein Bedarf Schubladen auszumisten ist wie ein Vorspiel auf dem Weg dahin, meinen Weg wiederzufinden und zu mehr Klarheit zu kommen.

Und Ziele zu setzen ist ja schließlich nichts anderes, oder?

Schauen wir doch mal an, wie das Thema der Gewohnheiten und das der Ziele zusammenpassen.

Ich habe bereits erwähnt, dass das Energiesparprogramm bei einer gewissen Anzahl an Wiederholung anspringt. Genauer gesagt sprechen Neurowissenschaftler von 60 bis 90 Tage, die Du durchhalten musst, um belohnt zu werden. Eine Abkürzung gibt es leider nicht.

Nach diesem Zeitraum hat sich aber eine neue neuronale Autobahn in Deinem Gehirn gebildet, die zumindest erst einmal einspurig nicht mehr aufwendig mit der Machete frei geschlagen werden muss.
Dann wird das neue, veränderte Verhalten auch plötzlich viel leichter. Zum Beispiel ist es dann normal für Dich geworden zu den Joggingschuhen zu greifen anstatt zur Chips tüte, wenn Du abends abgespannt nach Hause kommst.
Und Dein Belohnungszentrum steht dabei voll auf Deiner Seite.

Um nun an diesen Punkt zu kommen ist es hilfreich sich darüber bewusst zu werden, warum man diese Veränderung überhaupt umsetzen will.

Warum ist übrigens wohl die wichtigste Frage, die Du Dich selber stellen kannst, immer wieder.

Ganz im Gegensatz zur Verwendung mit anderen. Dort halte Dich bitte völlig damit zurück, da es eher ein Gefühl von Druck und Verurteilung bei anderen auslöst. Aber dazu kommen wir zu einem späteren Zeitpunkt mit der Magie der Fragen noch einmal zurück.

Zurück zu den Zielen. Es gibt zwei hauptsächliche Motivatoren in Richtung eines Zieles.

Einmal ist es der Weg von etwas weg, also etwas Negativem. Der zweite ist der Ansatz auf etwas hinzu gerichtet. Letzterer Antrieb ist Deinem Gehirn offenbar deutlich sympathischer und wird somit unterstützt. Handelt es sich also um ein attraktives Ziel, was zudem auch noch sinnvoll formuliert verankert wird, so wird hier das Gehirn endokrinologisch dazu motiviert, wieder unser Freund das Dopamin, diesem Ziel nachzugehen um eine Veränderung zu erreichen.

Also Vorsätze wie mehr Sport machen zu wollen oder weniger zu essen, weil die Freundin es einem nahegelegt hat oder weil die Hose drückt, funktionieren eher weniger.

Besonders in dieser Situation ist es sehr wichtig, dass es sich um eine bewusste, selbst getroffene Entscheidung handelt. Nicht wie vorläufig erwähnt eine durch die Gesellschaft beeinflusste Entscheidung. Intrinsisch motiviert, also sich auf etwas zubewegend, pflegt Dein innerer Schweinehund Dir weniger ein Bein stellen zu wollen.

Also wenn Du Dir überlegst an Deiner Kommunikation zu arbeiten ist es vielversprechender, wenn Du für Dich festgestellt hast, dass es sich positiv auf Dein Leben auswirkt besser mit Menschen zurecht zukommt. Idealerweise hast Du auch vor Augen, wie es Dein Leben erleichtern soll, Du dabei Zeit sparst, weil Du produktiver kommunizierst und Dir dadurch mehr Zeit für Deine Kinder oder Dein Hobby bleibt. In diesem Fall hast Du eine wesentlich höhere Chance wirklich Stück für Stück Deinen Kommunikationsstil zu verändern, z. B. in der Vet Academy. 😉

Du hast selber oder bei Deiner Freundin auch schon erlebt, dass der weg von Ansatz funktioniert hat? Ja, wenn der Schmerz nur groß genug ist, zum Beispiel das Arbeitsklima so unerträglich, dass man es einfach nicht mehr aushält, kann ich mich auch davon wegbewegen.

Aber sei mal ehrlich, willst Du wirklich warten, bis dieser Punkt erreicht ist?

Für mich ist es immer attraktiver, wenn ich mich zum Beispiel basierend auf meinen Werten, wie der Freiheit auf etwas zubewege, als dass ich durch äußere Umstände eher bewegt werde.

Aber das ist teilweise auch von Deiner Persönlichkeit abhängig, ebenfalls ein sehr spannendes Thema, mit dem ich mich sehr gern beschäftige.

Wichtig ist hier auch die Kombination vom Kopf, Herz und Bauch. Denn der Ort, an dem Du Deine Emotionen ansiedelst, unterscheidet sich bei den Menschen.

In vielen dieser Situationen begegnen wir unserem zwielichtigen Freund, dem inneren Schweinehund dem wir sehr gern die Schuld für viele unserer unliebsamen Eigenschaften geben. Der versteht nämlich oft nicht unseren Bedarf und zu verändern, sondern fragt sich und unsere Emotionen, warum wir denn unbedingt etwas anderes wollen, denn der ist Zustand ist doch gar nicht so schlecht.
Er meint damit natürlich sehr bequem, kohärent und somit energiesparend.

In jedem von uns steckt auch immer ein Teil eines ‚Bewahrers´, der gern den Ist-Zustand so halten möchte wie er gerade ist. Er ist Teil des inneren Teams, einem Modell, was ich zu einem späteren Zeitpunkt im Podcast oder einem Webinar noch ansprechen werde. Die Kraft und der Einfluss dieses Bewahrers unterscheiden sich einfach nur sehr individuell.

Ein Grund warum Veränderungen oft auch erschwert werden ist, dass ich damit indirekt auch zugebe bisher einen Fehler gemacht zu haben.

Arbeite ich zum Beispiel sehr viel und habe wenig Zeit für meine Familie, Freunde, Sport, so würde eine Veränderung bedeuten, dass ich bisher nicht das richtige getan habe.
Aber ich fühle mich natürlich auch besonders dann wohl, wenn etwas richtig war, was ich getan habe und tue. Meist passt es dann auch wieder zu meinen Werten.

Aber Cave, lass Dich nicht in gesellschaftlich anerkannte Werte hineindrücken, wie zum Beispiel Fleiß, Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit. Du solltest es nur bewusst tun, wenn Du es als etwas Positives für Dich empfindest. Dann wird es Dir wiederum auch leichter fallen Dein Verhalten zu verändern.

Gerade gestern habe ich in einer Facebook-Gruppe wieder gelesen welche negativen Einflüsse ein schlechtes Arbeitsklima, ein sehr unbeherrschter Chef und schlechtes Management allgemein haben können, bis hin zum Todeswunsch, was ja leider unter Tierärzten ein besonders wichtiges Thema ist. Es sollte nicht eines so hohen Preises bedürfen, um diesen Graben zu überwinden. Du solltest nicht erst vor einem Abgrund stehen bzw. schon hineingefallen sein, zum Beispiel in Form eines Burn-outs oder dem Verlust des Partners, der sich von dem gestressten Du getrennt hat.

Von schweren gesundheitlichen Problemen aufgrund von Fehlernährung, Übergewicht, mangelnder Bewegung etc. wollen wir hier erst gar nicht angefangen.

Meine Zeit ist mir heute wieder davongelaufen, sodass ich erst beim nächsten Mal auf die expliziten Schritte eingehen werde, die Dich an Dein Ziel führen können.

Was ich Dir jedoch zum Ende der Episode mit in die Woche geben möchte, ist Folgendes:

Überlege Dir Deine größte Quelle an Stress und Zeitfresser. Gibt es ein Ziel, wofür Du Dich positiv motivieren kannst und was Dich aus diesem Teufelskreis bringen kann?

Nimm Dir noch einmal Deine Vorsätze für 2021 hervor und schaue, wofür Du wirklich brennst.

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Der innere Schweinehund und seine Gewohnheiten https://www.ellenpreussing.com/2021/01/30/der-innere-schweinehund/ https://www.ellenpreussing.com/2021/01/30/der-innere-schweinehund/#respond Sun, 31 Jan 2021 01:02:44 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=2617 Wie viele Menschen in Deinem Umfeld kennst Du, die Neujahrsvorsätze fassen und diese wirklich zum Ende des Jahres so umgesetzt haben? Und jetzt mal Hand aufs Herz. Wie sieht es denn bei Dir selber aus? Damit Du besser verstehst was hier passiert und Dir das Wissen zur direkten Umsetzung zu nutzen machen kannst, geht es […]

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sparkler, holding, hands

Wie viele Menschen in Deinem Umfeld kennst Du, die Neujahrsvorsätze fassen und diese wirklich zum Ende des Jahres so umgesetzt haben?

 

Und jetzt mal Hand aufs Herz. Wie sieht es denn bei Dir selber aus?

 

Damit Du besser verstehst was hier passiert und Dir das Wissen zur direkten Umsetzung zu nutzen machen kannst, geht es in den kommenden Blog-Artikeln um die Themen Gewohnheiten und Ziele.

 

Sinn und Zweck ist natürlich, dass Du Dich selber besser reflektierst und verstehst. Ausserdem möchte ich Dir einfache Techniken zeigen, die Deinen Tierärzte-Alltag einfacher, angenehmer und erfolgreicher machen.

Starten wir erst einmal mit den lieben Gewohnheiten.

Wie Du als Tierarzt wohl am besten weißt, ist die Natur ein ziemlich sinnvoll durchgeplantes System.

Darum ist es sicher nicht verwunderlich, wenn ich Dir sage, dass es in unserer gesamten Physiologie grundsätzlich darum geht Energie zu sparen, also Möglichkeiten zu finden, wie Systeme mit wenig Aufwand betrieben werden können. Eigentlich ist es in unserer Gesellschaft auch nicht anders, wenn man sich die Optimierungs-Prozesse anschaut, die in Firmen eingesetzt werden, um die sich komplette kommerzielle Produkte wie Six Sigma mit seinen Gürteln wie im Kampfsport drehen. Übrigens ein interessanter Vergleich wie ich finde.

Ein natürlicher Energiesparer ist auch unser Gehirn. Naja, eigentlich ist das so nicht ganz korrekt. Wenn man bei 2 % des Körpergewichts 20 % des Kalorienumsatzes verbraucht ist man wohl eher sehr hungrig.

Ein Grund mehr alle laufenden Prozesse im Gehirn auf Sparmodus zu schalten, damit der Rest des Körpers auch noch etwas zu futtern bekommt.

Gewohnheiten Kommunikation Tierarzt

 

Es funktioniert nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Ich fasse den mal ganz unkonventionell zusammen, alle Physiker mögen mir verzeihen. Er besagt, dass Wärme nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf einen Körper höherer Temperatur übergehen kann. Klingt logisch. Wenn z. B. 2 Gase sich durchmischen führt dies zu zunehmender Entropie (tendenziell irreversibler Zustand). Was war das noch gleich? Genau, eine Form von Unordnung. Es bedarf allerdings keiner Energie, in Form von Wärme. Will ich diesen Vorgang rückgängig machen, so muss ich viel Energie dazu aufwenden.

Im Prinzip werden Arbeitsprozesse und auch Beziehungen nach dem gleichen Schema gestaltet, bzw. entwickeln sie sich teils selbstständig dorthin. Denn immer, wenn alles richtig gut zusammenpasst, fühlt man sich damit wohl. Alles ist im Gleichgewicht und der Energieverbrauch ist sehr gering. Das nennt man einen kohärenten Zustand. Dies ist sozusagen der Lieblingszustand unseres Gehirns. Folglich strebt es ihn konsequent an. Es tut alles, um dorthin zu kommen.

Probleme sind dafür sicher nicht zuträglich. Deswegen ist es auch einfacher sich auf einen Routine-Patienten oder die Monatsabrechnung zu konzentrieren oder idealerweise auf dem Sofa sitzen zu bleiben, als um ein Gespräch mit dem anstrengenden Kollegen, Chef oder Mitarbeiter zu bemühen. Es ist viel einfacher weiter dem nachzugehen was energiesparend, also einfach ist und der eigenen Gewohnheit entspricht.

Da wir Menschen psychologisch gern einen Grund finden oder andere verantwortlich machen, Fehlerkultur ist hier auch ein spannendes Stichwort, haben wir uns dafür alle ein persönliches Haustier zugelegt.

 

Den inneren Schweinehund.

Innerer Schweinehund Tierarzt Gewohnheiten

Aber in Wirklichkeit ist es gar nicht der innere Schweinehund, sondern der zweite Satz der Thermodynamik der einen da auf dem Sofa festwachsen lässt. Er verhindert mit aller Macht, dass man einen Veränderungsprozess durchläuft. Deswegen ist es auch wesentlich einfacher sich abzulenken, als sich mit dem anstehenden Problem zu beschäftigen, egal ob es beruflicher oder privater Natur ist.

Dies kann das Gespräch mit dem Mitarbeiter, dem Kollegen dem Partner sein, wie auch die Steuererklärung oder das Sportprogramm.

So kommt man Lösungen für Probleme jedoch auch nicht näher. Besonders schwierig wird es dann, wenn ich meinen gesamten Lebensstil ändern will, also den Alltag umkrempeln möchte.

 

Daher ist es sinnvoller mit kleinen Dingen zu beginnen. Nehmen wir einmal den Arbeitsweg. Möchtest Du mehr Sport machen? Zum Beispiel zweimal die Woche mit dem Rad zur Praxis fahren (wenn Auto nicht z.B. für Patientenbesuche oder Kindertaxidienst benötigt wird)?

Dein Gehirn muss dafür aus dem kohärenten Zustand herausgeholt werden. Dafür muss es sehr viel Energie aufwenden, da es sich ja inzwischen in einem `irreversiblen Zustand´ befindet, in dem Du täglich das Auto nutzt. Und somit sträubt sich schon rein physiologisch alles in Dir dagegen.

 

Tierarzt Kommunikation Mitarbeiterführung

Der Schweinehund hat schnell eine Liste von Gründen parat: Rad ist kaputt, Sattel unbequem, zu nass, zu kalt, zu gebirgig etc.

Genauso verhält es sich allgemein, sobald Du etwas verändern willst, egal ob es mehr Sport, abnehmen oder das Erlernen eines neuen Musikinstruments ist.

Ich behaupte mal, dass wir als Akademiker sehr viel kognitiv lösen möchten. Dies ist aber leider in diesem Fall nicht ausschließlich machbar. Denn unser Gehirn ist uns in dieser Situation bis zu einem gewissen Punkt sogar eher im Weg.

Der kohärente Zustand oder auch die Komfort-Zone ist oft mit Ritualen verbunden. Wenn man nach Hause kommt, hat man oft bestimmte Verhaltensweisen, Gewohnheiten die einem in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Diese können natürlich etwas Positives haben, weil man immer mit seinen Kindern spielt, immer direkt ins Sportstudio geht, direkt eine Meditation einlegt oder einen Spaziergang macht. Öfter jedoch handelt es sich jedoch um Rituale rund um den Haushalt und Besorgungen, um sich am notdienstfreien Abend um spätestens 20 Uhr mit einer Tüte Chips aufs Sofa zu begeben und die Lieblingsserie auf Netflix zu schauen.

Somit kann auch ein lieb gewonnenes Ritual einem manchmal im Wege stehen, um Veränderungen umzusetzen.

 

Gerade wenn man einen langen und als anstrengend empfundenen Tag gehabt hat, dank zwei besonders anstrengenden Besitzern mit ergegoogletem Halbwissen, dem wiederholten Konfliktgespräch mit der TFA/TPA, einer Diskrepanz mit dem Praxispartner oder die Energie zehrenden Gespräch über Überzeiten mit dem Chef.

In dem Moment noch Energie für eine weitere Veränderung aufzubringen hat Dir in dem Moment noch gerade zu Deinem Glück gefehlt.

 

Stress Tierarzt

Schließlich befindet sich Dein Gehirn bereits in einem inkohärenten Zustand, das heißt alles ist schon wie durcheinandergewirbelt, und ist sehr unglücklich mit diesem Zustand.

Dein Gehirn mag es schliesslich gerne ordentlich.

Fühlt sich das wirklich wie der richtige Zeitpunkt an die Lösung für die Probleme des Tages zu überlegen?

Zum Beispiel wie das Gespräch mit dem Chef, Mitarbeiter oder Kollegen verbessert oder gar vereinfacht werden könnte?

Vor allem für zukünftige Situationen auch mit Patienten Besitzern wäre es ideal Lösungen zu finden, solange die Situation noch aktuell im Kopf ist. Aber nur weil es theoretisch ein guter Zeitpunkt ist heißt es noch lange nicht, dass das Gehirn der gleichen Meinung ist.

Der Schweinehund wirft hier sicher schon wieder den Kommentar ein, dass Du gar keine Zeit dafür hast und schließlich auch mal Schluss sein muss. Kann man ein anderes Mal machen.

Der möchte nämlich lieber seine Ruhe haben, da er sich im kohärenten Zustand auch besser fühlt.
Deswegen rät er Dir in diesem Augenblick dazu den Fernseher einzuschalten und Dir ein Gläschen Wein oder ein Glas Bier zu gönnen.

Voila, das Wohlgefühl ist wiederhergestellt.

Tierarzt Kommunikation

Das Problem ist in diesem Augenblick natürlich nicht gelöst, aber zumindest erstmal aus den Gedanken verbannt, bzw. zur Seite geschoben.

Interessanterweise ist Dein Körper hier Partner in Crime. Mit Hormonen wie Dopamin lässt er sich gern bestechen und in einen Glückszustand versetzen. Das Belohnungszentrum im Gehirn wird jedes Mal aktiviert, wenn meine Gewohnheit sich auch nur andeutet. Also bereits beim Öffnen der Weinflasche oder dem Geruch, wenn die Chips in die Schüssel purzeln.

Es kommt sogar so weit, dass ich nur nach Hause zu kommen, und die Hausschuhe und den Fernseher anzuschauen brauche, damit mein Körper mit Hormonen mein Belohnungszentrum beglückt, weil es gleich seiner Routine nachgehen darf. Das Gehirn befindet sich also im kohärenten glückseligen Zustand. Energiesparmodus ist vollständig an.

tierarzt Kommunikation

Sagst Du jetzt, super, damit ist es klar biologisch sinnvoll meinem Rhythmus zu folgen und die Gewohnheiten umzusetzen?

Stelle Dir Deine neuronalen Verbindungen wie einen Waldweg vor. Je mehr Du einen Weg nutzt, desto ausgetretener und breiter wird er, bis hin zur mehrspurigen Autobahn. Wenn man also etwas Neues macht, muss man vielleicht die Machete wieder auspacken (wo war die gleich noch mal?), in den Busch gehen und das ganze Grünzeug von dem überwachsenen oder vielleicht sogar inexistenten Weg wegräumen. Wie viel einfacher sind da doch die vierspurig ausgebauten Autobahnen!!!

Wer schlägt sich schon gerne freiwillig durch den Busch?

Versteh mich nicht falsch. Ich möchte hier nicht die Rituale und Gewohnheiten als etwas grundsätzlich Negatives darstellen, denn das sind sie natürlich nicht. Im Gegenteil kann man Gewohnheiten und Prozesse auch für sich ausnutzen und somit das Gehirn mit seinem Belohnungszentrum zu seinen Gunsten arbeiten lassen. Dazu werden wir in Bezug auf Zeitmanagement sicher noch mehr zu sprechen kommen.

Ich beziehe mich hier einfach mal auf die Worte bekannter und wohl auch recht schlauer Menschen.
Darwin stellte bereits fest, dass nicht unbedingt der Schnellste und der Schlauste in der Evolution den Vorteil hat, sondern derjenige, der sich am besten und am schnellsten anpassen kann.

Bereits vor 2500 Jahren sagte Heraklit, dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung sei.

Das heißt wir stehen eigentlich im Klinsch, da sich einerseits unser Gehirn gerne immer in diesen kohärenten Zustand begeben möchte, wir aber andererseits nicht wirklich erfolgreich werden können, wenn wir uns nicht immer wieder zwischendurch in einen inkohärenten Zustand begeben, wie z. B. den eigenen Kommunikationsstil zu verändern oder den Umgang mit sich selbst oder mit Menschen im Allgemeinen.

Das Ganze nennt sich dann Entwicklung und bringt uns Stück für Stück voran.

Tierarzt Kommunikation veraenderung

Da wir ja auch nur Säugetiere sind, spielen in die automatisierten Prozesse auch unsere Instinkte mit rein. Allein wenn Du Deine Haustiere anschaust, erkennst Du schnell ihre Verhaltens-Gewohnheiten und kannst sie sehr gut einzuschätzen. Heben wir Menschen uns nicht besonders dadurch hervor mehr Denkkapazität und somit ein höheres Potenzial für bewusste Veränderungen zu haben?

Auch aufgrund unserer gesellschaftlichen Normen haben wir die Tendenz, uns immer wieder anzupassen. Hier arbeiten auch viele Gesetze der Sozialpsychologie, wie die Gruppenbildung, das Gefühl der Zugehörigkeit und Eingliederung. Um dazuzugehören begibt man sich auch immer wieder zwischenzeitlich in inkohärente Situationen, weil man dadurch andere Vorteile genießen kann, oder sie sich zumindest erhofft.

Hier könnte man auch die vielleicht schon philosophisch anmutende Frage stellen:

Ist es sinnvoll diesen Energieaufwand der Inkohärenz zu gehen, nur um einer Gruppe anzugehören?

Um den energetischen Aufwand wissend, sollte man sich diese Frage immer sehr bewusst stellen. Aber dafür muss man sich dessen auch erst einmal im Vorfeld bewusst sein.

Du solltest Dir bewusst überlegen, wann Du aus diesem kohärenten Zustand herauskommen möchtest. Dein innerer Schweinehund, bzw. Dein Gehirn wird sich sicher mit Händen und Füßen, bzw. Synapsen und Neuronen dagegen sträuben.

Hier geht es natürlich auch viel um kulturelle Gewohnheiten, gebildet durch den nationalen Hintergrund, das Umfeld in dem man aufgewachsen ist, den Einfluss der Eltern, das Schulsystems, der Religion und so weiter. Viele dieser Inkohärenzen sind aber nicht freiwillig durchlaufen, sondern oft aufoktroyiert worden.

Das Thema ist so umfassend, da fällt es mir schwer nicht auszuschweifen 😉.

Stellst Du Dir schon die ganze Zeit die Frage, wie man es denn anders machen könnte, damit Du die in Deinen Neujahrs-Vorsätzen erwünschte Veränderung auch erreichen kannst?

Ich möchte Dich nicht ohne eine kleine Hilfestellung gehen lassen, wie Du eine Veränderung besser umsetzen kannst.

 

Es gibt immer zwei hauptsächliche Wege.

  • Einer ist der Weg von etwas weg, was Dir negativ erscheint.
  • Der zweite ist eine Bewegung auf etwas zu, was Dir attraktiv erscheint.

Letzterer wird mehr durch Deine Physiologie und Dein Gehirn unterstützt. Handelt es sich um etwas Attraktives und wird als sinnvoll formuliertes Ziel verankert, so wird hier das Gehirn wieder endokrinologisch dazu motiviert diesem Ziel der Veränderung nachzugehen.

Was hier nicht funktioniert sind Gedanken wie: `mehr Sport machen oder weniger essen´, weil einem dies die Freundin geraten oder Du Blicke von außen so gedeutet hast.

tierarzt kommunikation veraenderung

Es ist sehr wichtig, dass es sich um eine bewusst selbst getroffene Entscheidung handelt. Nicht um eine, wie vorgängig erwähnt, durch die Gesellschaft beeinflusste Entscheidung.

Hierbei handelt es sich nämlich in den meisten Fällen doch wieder um einen Weg von etwas weg (z.B. Angst negativ angeschaut zu werden oder sich nicht integriert zu fühlen).

Nimm Dir in der nächsten Woche einmal bewusst 10–15 Minuten Zeit und betrachte entweder Deinen Vorsatz oder etwas, was Du verändern möchtest.

Wie kannst Du es so für Dich darstellen, dass es positiv ist und Du Dich bei der Veränderung auf etwas positives zubewegst?

 

Wie erwähnt geht es in den nächsten Blogbeiträgen allgemein um Gewohnheiten und Ziele.

Höre gern auch mal in den Podcast rein!​

`Soft Skills & Co. für Tierärzte´​

Du möchtest mehr erfahren und wachsen? Buche HIER ein unverbindliches Gespräch.

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https://www.ellenpreussing.com/2021/01/30/der-innere-schweinehund/feed/ 0
Respekt https://www.ellenpreussing.com/2021/01/02/respekt/ Sat, 02 Jan 2021 22:27:00 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=1836 Du möchtest von Mitarbeitern geachtet und loyal behandelt werden? das Vertrauen und die Motivation Deiner Mitarbeiter? ein gutes Klima? Konflikte schneller lösen? Respekt ist eine Haltung Du bist das Vorbild Deines Teams und solltest deswegen vorleben, was Du für Dich selbst erwartest. Pflege einen wertschätzenden und respektvollen Führungsstil. Versuche Dich in die Schuhe Deines Mitarbeiters […]

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Kommunikation Tierarzt Respekt Vet Academy

Du möchtest

  • von Mitarbeitern geachtet und loyal behandelt werden?
  • das Vertrauen und die Motivation Deiner Mitarbeiter?
  • ein gutes Klima?
  • Konflikte schneller lösen?

Respekt ist eine Haltung

Du bist das Vorbild Deines Teams und solltest deswegen vorleben, was Du für Dich selbst erwartest. Pflege einen wertschätzenden und respektvollen Führungsstil.

Versuche Dich in die Schuhe Deines Mitarbeiters zu stellen. Was erwartet er von seiner Vorgesetzten?

  • vernünftige Entscheidungen
  • klare Prioritäten
  • gute und realistische Planung
  • notwendige Ressourcen
  • klare Denkweise
  • Stärke und Schutz gegen Angriffe von innen und aussen
  • eine unvoreingenommene Haltung

Dieser Liste sind sicherlich noch viele weitere Punkte hinzuzufügen.

Ich würde mich freuen, wenn Du ergänzende Kommentare aus Deiner Erfahrung in den Kommentaren zum Blog einträgst.

  • In der Führungsrolle ist es wichtig und wohl auch erwartet, dass Du Deinen Charakter zeigst und Deine eigenen Werte klar vertrittst. Dadurch wird Deine Haltung transparenter und leichter nachvollziehbar.
  • Pflege und unterstütze einen freundlichen Umgang im Team. Dies kannst Du neben Worten auch durch Körpersprache unterstützen. Z.B. ist es sehr hilfreich sich über Machtgesten oder Zeichen der Herablassung bewusst zu sein. Auch Signale von Ungeduld und Dominanz sollten besser bewusst im Zaum gehalten werden.
  • Schaue Dir genau an, in welcher Situation Du ein hierarchisches Verhalten als Chefin als sinnvoll ansiehst. Aber vergiss auch nie, dass Respekt auch auf Augenhöhe verdient werden kann und sollte. Ich rate Dir also Deinen Führungsstil entsprechend dem Bedarf und der Situation anzupassen. Und behalte immer eine offenes Ohr und ein waches Auge auf die Signale und Bedürfnisse Deines Teams.
Mitarbeiterführung Team Tierarzt

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Die Parallelwelt von Therapie, Unkraut, Puzzles, Telepathie und Kommunikationsmethoden​ https://www.ellenpreussing.com/2021/01/02/kommunikationsmethoden/ Sat, 02 Jan 2021 19:19:49 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=1781 Was Du tun kannst um Missverständnisse zu vermeiden Über Missverständnisse und ihre Entstehung habe ich bereits geschrieben. Zusammenfassend könnte man sagen, dass es essentiell wichtig ist von Anfang an sicherzustellen, dass man über das Gleiche spricht. Darum was Du noch tun kannst um Missverständnisse zu vermeiden geht es heute. Wenn Du eine Diagnose stellst und […]

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Was Du tun kannst um Missverständnisse zu vermeiden

Über Missverständnisse und ihre Entstehung habe ich bereits geschrieben. Zusammenfassend könnte man sagen, dass es essentiell wichtig ist von Anfang an sicherzustellen, dass man über das Gleiche spricht.

Darum was Du noch tun kannst um Missverständnisse zu vermeiden geht es heute.

Wenn Du eine Diagnose stellst und eine Therapie festlegst, ist dann nicht Deine erste Priorität nach der Ursache zu suchen und diese dann zu beseitigen?

Natürlich gibt es einige Erkrankungen, bei denen man sich auf die symptomatische Behandlung beschränken muss.

Aber das ist nicht das eigentliche Ziel, oder?

Würdest Du mir beipflichten, wenn ich sage, dass es am Besten ist, wenn das Tier erst gar nicht erkranken würde?

Dies ist wohl eher eine rhetorische Frage, da ich davon ausgehe, dass Dich das Wohl des Tieres interessiert und Du schliesslich auch entwurmst und impfst, um einen guten Gesundheitszustand zu bewahren. 

Und warum triffst Du diese Vorsorge nicht auch bei der Art wie Du kommunizierst oder der Mitarbeiterführung?

Wie ich das meine?

Missverständnis Kommunikation Tierarzt

Konflikte werden oft erst dann adressiert, wenn Sie entweder den Chef oder das Team so sehr belasten, dass es keinen Weg mehr gibt diese zu ignorieren. Vielleicht bist Du die Chefin oder der Chef im Team?

Einerseits kann man als ChefIn selbst betroffen sein. Dies ist vor allem in kleinen Teams der Fall. Oder es handelt sich um Meinungsverschiedenheiten mit einem Geschäftspartner.

Geht es um einen Mitarbeiter sehe und höre ich leider noch sehr oft, dass Einwände mit grosser Dominanz schnell abgebügelt werden. Es gibt keinen Rahmen für ein konstruktives Gespräch und Offenheit zu Veränderungen besteht wenn auch nur sehr limitiert.

Dies mag in einigen Situation gerechtfertigt sein und in anderen den Mitarbeiter für den Moment ruhigstellen. Aber wie bei einem Vulkan wird es auch hier unter der Oberfläche weiterbrodeln. Das Risiko eines Ausbruchs bleibt bestehen, bzw. erhöht sich oft sogar noch, dass der Druck nicht abgelassen werden konnte, sondern stetig ansteigt. Ebenso kann diese Art des Umgangs mit der Situation auch den Unmut anderer Kollegen mit sich ziehen.

Aber nicht nur als direkter Vorgesetzter macht Prophylaxe Sinn. Auch als Teammitglied hast Du Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre und den Umgang mit Tierhaltern und dem Chef.

Also, wie sieht es aus beim Disput zwischen Kollegen?

Machst Du hier vielleicht selbst so manches Mal einen Bogen um ein unangenehmes Gespräch mit dem frommen Wunsch, dass sich das schon von allein wieder richtet? 

Die Konsequenz kann in beiden Fällen, also durch den Chef oder ein Teammitglied, ein getrübtes Arbeitsklima sein, fehlendes Vertrauen, verringerte Arbeitsmoral, welche sich auch meist in der Zufriedenheit der Tierbesitzer widerspiegelt, mehr Krankmeldungen, bis hin zur erhöhten Fluktuation, falls im Umkreis der Praxis, bzw. Klinik andere Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.

Oft spricht man von Kategorien, wie zum Beispiel dem schwierigen Gespräch. Es gibt hierfür auch spezielle Kurse, vielleicht hast Du auch schon einen besucht. Ist es aber wirklich so einfach nur den technischen, separierten, Aspekt einer Gesprächsführung zu betrachten, methodisch, nahezu robotisch anzuwenden und somit immer erfolgreich zum Ziel zu kommen?

Und auch hier kann man wieder die Frage stellen, ob man über das Gleiche spricht, wenn man nach der individuellen Definition für Erfolg spricht.

Der eine mag einfach nur das Ziel haben ungestört seine Therapie durchzuführen ohne durch den als eher störend empfundenen Besitzer unterbrochen zu werden.

Der andere hat den Anspruch mit einem Kollegen oder Mitarbeiter trotz der derzeitigen Differenzen bzw. menschlichen Turbulenzen eine langanhaltende Beziehung aufzubauen.

Alles sind wiederum Quellen für Missverständnisse.

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Genau dies ist der Grund, warum es so besonders sinnvoll ist auch auf der kommunikativen Ebene Vorsorge zu treffen und regelmäßig für die eigene und die kommunikative Gesundheit des Teams zu sorgen. Gesundheit ist natürlich hier eher im übertragenen Sinne gemeint, was in Zeiten von Corona aber zusätzlich auch im wörtlichen Sinne genommen werden kann.

Beim Unkraut jäten im Garten ist es immerhin ja auch am sinnvollsten bereits die kleinsten Pflänzchen mit sehr kleinen Wurzeln aus der Erde zu ziehen, oder?

Je länger man sie wachsen lässt, desto tiefer wachsen die Wurzeln und je höher ist das Risiko, dass sie anderen Pflanzen bereits das Wasser oder die Nährstoffe streitig machen.

Ich denke wir können uns darauf einigen zu sagen, dass keine dieser Konsequenzen wirklich attraktiv ist und somit unerwünscht, oder?

Möchtest Du eine Methode erlernen, die Dir dabei helfen kann, auch in der Kommunikation prophylaktisch tätig zu werden, sozusagen Deine persönliche Immunisierung?

Das Kommunikationsquadrat

Ich stelle Dir heute eine gut umsetzbare Methode vor, die Du im Alltag als einfaches Schema einsetzen kannst.

Das Kommunikationsquadrat ist das bekannteste Modell von Friedemann Schulz von Thun und inzwischen auch über die Grenzen Deutschlands hinaus verbreitet. Bekannt geworden ist dieses Modell auch als “Vier-Ohren oder Zungen-Modell” oder “Nachrichtenquadrat”, falls Du es unter diesen Namen sehen solltest.

Dieses Modell besagt, dass wenn ich als Mensch etwas von mir gebe dies auf vierfache Weise erfolgt. Jede meiner Äußerungen enthält, ob ich will oder nicht, vier Botschaften gleichzeitig. Das heisst nicht, dass diese ausgewogen jeweils zu 25% verteilt sind. Je nach Präferenzen, Persönlichkeit und Gewohnheiten, kann dies sehr unterschiedlich gewichtet sein.

Aber erst einmal stelle ich Dir diese 4 Botschaften kurz vor.

eine Sachinformation (worüber ich informiere)

eine Selbstkundgabe oder Selbstaussage (was ich von mir zu erkennen gebe)

einen Beziehungshinweis (was ich vom Gesprächspartner halte und wie ich zu ihm stehe)

einen Appell (was ich beim Gesprächspartner erreichen möchte)

Ausgehend von dieser Erkenntnis wurden die vier, oft farbig dargestellten Seiten der Äußerungen als Quadrat umgesetzt. Die Äußerung oder Nachricht entstammt dabei den “vier Schnäbeln oder Zungen” des Senders und trifft auf die “vier Ohren” des Empfängers (daher auch die interessanten alternativen Namen des Modelles).

Kommunikationsquadrat Tierarzt VetAcademy

Sender als auch Empfänger sind für die Qualität der Kommunikation verantwortlich

Sowohl Sender als auch Empfänger sind für die Qualität der Kommunikation verantwortlich, wobei die unmissverständliche Kommunikation der Idealfall ist und bei weitem nicht die Regel.

Schauen wir einmal etwas genauer hin, was diese vier Ebenen der Kommunikation bedeuten.

Auf der Sachebene des Gesprächs stehtdie Sachinformation im Vordergrund, hier geht es um Daten, Fakten und
Sachverhalte. Dabei gelten drei Kriterien:

  • wahr oder unwahr (zutreffend/nicht zutreffend)
  • relevant oder irrelevant (sind die aufgeführten Sachverhalte für das anstehende Thema von Belang/nicht von Belang?)
  • hinlänglich oder unzureichend.

Zum Beispiel wird bei der Erhebung der Anamnese oft abgewogen, ob die Angaben ausreichend sind oder noch zusätzlich etwas bedacht werden sollte.

Stehst Du auf der Seite des Senders besteht die Herausforderung darin, die Sachverhalte klar und verständlich auszudrücken. Als Empfänger kannst Du auf dem Sachohr entsprechend der drei Kriterien reagieren.

Die vier Ohren

Kommunikation Tierarzt

Für die Selbstaussage gilt: Wenn jemand etwas von sich gibt, gibt er auch etwas von sich preis Jede Äußerung enthält gewollt oder unfreiwillig eine Kostprobe der Persönlichkeit – der Gefühle, Werte, Eigenarten, Meinungen und Bedürfnisse. Dies kann explizit (bewusst) oder implizit (unbewusst) geschehen. Die Dosis kann hier stark variieren. Sehr gern überrumpelt uns hier auch unser Unbewusstes.

Während der Sender mit der Selbstaussage Zunge implizit oder explizit Informationen über sich preisgibt, nimmt der Empfänger diese mit dem Selbstaussage -Ohr auf:

Was ist das für einer? Wie ist er gestimmt? Was ist mit ihm? usw.

Auf der Beziehungsseite gebe ich zu erkennen, wie ich zum anderen stehe und was ich von ihm halte. Die Beziehung kann sich auf die individuelle Person, als auch auf die Gruppe, wie Patientenbesitzer beziehen, wenn es sich zum Beispiel um einen Neukunden handelt. Diese Beziehungshinweise werden durch Formulierung, Tonfall, Mimik und Gestik vermittelt.

Der Sender transportiert diese Hinweise implizit oder explizit. Auch hier ist wieder sehr viel unbewusstes mit ihm Spiel.

Der Empfänger fühlt sich durch die auf dem Beziehungsohr eingehenden Informationen wertgeschätzt oder abgelehnt, missachtet oder geachtet, respektiert oder gedemütigt. Überlege mal, was diese unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten der Ohren für verschiedene Konsequenzen beim Empfänger mit sich bringen können.

Kommunikationsquadrat Tierarzt

Die Einflussnahme auf den Empfänger geschieht auf der Appellseite. Wenn jemand das Wort ergreift, möchte er in aller Regel etwas erreichen. Kaum etwas wird einfach so gesagt, fast alle Nachrichten haben die Funktion, auf den Empfänger Einfluss zu nehmen. Der Sender äußert Wünsche, Appelle, Ratschläge oder Handlungsanweisungen, um den Empfänger zu veranlassen, etwas Bestimmtes zu tun, zu lassen, zu denken oder zu fühlen.

Kannst Du dir vorstellen, dass es Dir als Sender dabei helfen kann mehr über Dich zu erfahren, um auch die unbewusst gesendeten Appelle kontrollieren zu können und somit Missverständnissen vorzubeugen? Erwarte einfach grundsätzlich keine telepathischen Fähigkeiten von Deinem Gegenüber.

Appelle können nämlich offen oder verdeckt gesandt werden. Mit dem Appell-Ohr fragt sich der Empfänger: Was soll ich jetzt (nicht) machen, denken oder fühlen?

Ein praktisches Beispiel

Du sagst Deiner TPA:

`Der Behandlungstisch ist schmutzig´

Was damit gemeint sein könnte:

 

Was die Sender-Zunge sagen will:

Das Empfänger-Ohr interpretiert:

Sachinformation

Der Behandlungstisch ist schmutzig.

Der Behandlungstisch ist schmutzig.

Selbstkundgabe

Oder Selbstaussage

Ich bin gestresst, das Wartezimmer ist voll und ich will, dass einfach alles rund läuft.

Bei ihr/ihm muss immer alles geputzt und vorbereitet sein, da sie ja immer so gut organisiert ist oder alles gern unter Kontrolle hat.

Beziehung

Du bist doch sonst so gut organisiert und schnell. Ich bin überrascht.

Oder

Das wäre mit anderen nicht passiert. Ich hätte mehr von Dir erwartet. 

Du bist zu unorganisiert oder faul den Tisch rechtzeitig abzuwischen.

Appell

Bitte putze den Tisch.

Putz den Behandlungstisch (ist schliesslich Dein Job).

Etwas genauer?

Bei der Sachinformation kannst Du entsprechend die drei Kriterien:

  • wahr oder unwahr
  • relevant oder irrelevant
  • hinlänglich oder unzureichend anwenden

Wir haben die Tendenz dazu uns schnell eine Meinung darüber zu bilden, was jemand sicher mit seiner Aussage gemeint haben mag. Damit spielen oft unsere eigene Vorgeschichte, das Verhältnis zu der Person, die Körpersprache, der Tonfall etc. eine Rolle.

Umso wichtiger ist es sich zu überlegen, was man sich da gerade für ein Bild malt mit dem Gehörten.

Wenn Du das weisst, kannst Du mit verschiedenen Kommunikationsmethoden schauen, wie Du herausbekommst, ob der Gesprächspartner dies wirklich so gemeint hat. Vor allem Fragetechniken können hier extrem hilfreich sein.

Fragen Kommunikation Tierarzt

Fragen oder Telepathie

Kommunikation Technik Tierarzt

Als Sender kannst Du Dir erst einmal darüber klarwerden, was Du wirklich sagen willst. Drücke Dich dann so klar wie möglich aus.

Höre konsequent auf damit telepathische Fähigkeiten von anderen Menschen zu erwarten!

Machst Du nicht?

 

Du hattest also noch nie Gedanken wie:

das muss man doch wissen,

das ist doch selbstverständlich,

so etwas muss man nun wirklich nicht extra erwähnen

das ist gesunder Menschenverstand?

Ich kann Dir versichern, dass diese Gedanken Dir nicht weiterhelfen, solange Du Deine Erwartung nicht klar ausgesprochen hast.

Viele Missverständnisse, verletzte Gefühle und Konflikte können so schon, sozusagen immunisierend im Vorfeld vermieden werden.

Wie die Suche nach der Ursache zu Therapie aufwendiger ist als sich rein auf die Symptomatik zu konzentrieren, trifft dies leider auch auf die Kommunikation zu und alle verbundenen Elemente, wie z.B. der Persönlichkeitsentwicklung. 

Es handelt sich beim Weg zur guten Kommunikation nicht um eine einmalige Aktion, sondern einen Prozess, der sich aus vielen einzelnen Puzzleteilchen zusammensetzt. Nur wenn Du dranbleibst an diesem Puzzle erhältst Du genug Teile, um ein erstes Bild auf das Endergebnis zu erhaschen. Dann wird es einerseits leichter die fehlenden Puzzleteile zu erkennen und zusammenzusetzen und andererseits auch schwerer.

Warum?

Kommunikation Puzzle Tierarzt

Da Du beginnst zu erkennen, dass das zu Beginn vorliegende 100-Teile Puzzle in Wirklichkeit aus 1000 Teilen besteht und nur in verschiedenen Einzelverpackungen daherkommt. Und je länger Du am Ball bleibst, umso mehr möchtest Du auch einen Blick in die ergänzenden Pakete werfen. Aus dem Grund starte ich zum Jahresbeginn 2021 die Vet Academy als Mitgliederbereich. Dort hast Du Zeit in Ruhe Puzzleteil für Puzzleteil einfach zusammensetzen.

Und da dies allein einfacher schwieriger ist und auch weniger Spass macht, bist Du in der Mitgliedschaft mit mir als auch anderen Tierärzten mit ähnlichen Problemen verbunden. Dabei liegt die Entscheidung, ob und wie viele weitere Schachteln mit weiteren Puzzles Du öffnen und Dir aneignen möchtest aber weiterhin bei Dir.

Möchtest Du mehr wissen? Schau HIER. 

Ich hoffe, dass Dir der Blogbeitrag gefallen hat. Kennst Du andere Tierärzte, die auch unter Missverständnissen leiden? Wenn Du glaubst, dass sie davon profitieren könnten, leite einen Link zu diesem Blog einfach weiter.

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Missverständnisse: Ihre Entstehung und Wege drumherum  https://www.ellenpreussing.com/2021/01/02/missverstandnisse/ Sat, 02 Jan 2021 14:33:51 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=1716 Auch kleine Missverständnisse können weitreichende Konsequenzen haben. Deshalb finde ich, dass es die Mühe wert ist sich mit der Entstehung von Missverständnissen genauso zu beschäftigen wie mit den Methoden die dabei helfen sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Da Kommunikation alles andere als eindimensional ist, mag ich das Bild eines Puzzles mit vielen Einzelteilen. Das Missverständnis ist eines davon. Aber wie so oft muss man manchmal auch einen Blick auf angrenzende Teilchen werfen, um sich ein besseres Bild machen zu können.

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Ich habe mit meinem Patenkind letzte Woche mal wieder etwas Spanisch gelernt. Dabei ging es um eine Vokabel für lustig, auf spanisch – divertido. Da kam bei mir gleich eine kleine Anekdote hoch, welche mir zu Beginn meines Erasmus-Studienjahres in Madrid passiert ist. Ich war auf einer Uni-Party und wollte ausdrücken, dass ich Spass hatte, als mein Umfeld herzlich anfing zu lachen. Mir kam das alles etwas spanisch vor, da ich nicht genau verstand welchen Witz ich gerade gerissen hatte, als mich meine neu gewonnene Freundin Ana aufklärte. Ich hatte divorciado, also geschieden verwendet und somit den ganzen Sinn meines Satzes verändert. Da musste ich selber auch lachen. Seitdem ist mir das zumindest mit den Wörtern nicht wieder passiert!

Missverständnis

In der Situation war das lustig, aber offenbar auch stark emotional, denn die Erinnerung ist auch nach vielen Jahren noch präsent.

Aber was passiert, wenn uns keiner darauf aufmerksam macht, dass man etwas anderes gesendet hat als beabsichtigt? 

Ich kann ja schliesslich nicht in den Kopf des Empfängers der Nachricht hineinkriechen um nachzuschauen ob er alles genauso verstanden hat, wie ich es gemeint habe.

Oder kann ich das vielleicht doch?

Naja, sagen wir mal eher indirekt. Der Job vom kleinen Mann im Ohr ist ja bereits besetzt, und diesem wenden wir uns zu einem anderen Moment zu, wenn es eher um die Selbstreflexion, den inneren Kritiker und das innere Team geht.

Zurück zum Kopf. Rein komme ich natürlich nicht, aber ich kann schon einige Techniken einsetzen, die mir dabei helfen sicherzustellen, dass wir über die gleiche Sache reden.

Sprecht ihr über das Gleiche?

Wie ich bereits in einer anderen Folge angesprochen habe, ist es ein wichtiger Aspekt der menschlichen Kommunikation so gut wie möglich abzuklären, ob man über das gleiche spricht.

Hinzu kommt das Verständnis für die Situation des anderen, den Sender oder den Empfänger, je nachdem auf welcher Seite des Gesprächs Du Dich gerade befindest.

Trotzdem kommt es aber immer wieder mal zu Missverständnissen. Also widme ich diese Folge dem Thema der Missverständnisse um darauf hinzuweisen wo die gefährlichen Kurven sind. Da wo es immer wieder gern passiert, dass man mit Vollgas von der Strasse abkommt und wie Du in diesen Kurven am effektivsten gegenlenken kann.

Beginnen wir mit einer kleinen Geschichte aus der Praxis, die mir jemand einmal erzählt hat. Während einer Praxisvertretung wurde der Kollegin vor vielen Jahren eingebläut, wenn die Frau XY, nennen wir sie mal Frau Meyer, kommt, dann muss sie sofort drankommen! Sie darf auf gar keinen Fall auch nur ganz kurz warten!

 

 

Extrawürste?

Die Kollegin, nennen wir sie einmal Jana dachte, dass Frau Meyer ja wohl eine ganz besondere Person mit VIP-Status sein muss.

Schliesslich war es eher die Norm, dass auch mit Termin zumindest kurze Wartezeiten einkalkuliert werden mussten. Aber bei dieser Dame wurde offenbar eine Ausnahme gemacht.

Jana ging durch den Kopf, dass es eine Freundin der Besitzer sein könnte, oder vielleicht war es in einer vorherigen Behandlung auch zu einem Eclat gekommen und deshalb kam ihr diese besondere Behandlung zu.

Da nicht explizit erwähnt wurde, dass die Dame jetzt mit einem Notfall kam, schied auch dies Szenario als Lösung aus.

Vet Academy Missverständnis

Jana hatte sich mit der ihr zur Verfügung stehenden Information und ihrer eigenen Erfahrung ein Bild davon gemacht, was ihr sinnvoll erschien. Genauso tun wir dies alle. Wir verstehen gerne was um uns herum vorgeht, da es eines unserer Grundbedürfnisse, den Wunsch nach Sicherheit, befriedigt. Dementsprechend gestalten wir auch unsere Realität, auch um ein Gefühl von Kontrolle zu erhalten, je nach Persönlichkeit und vergangenen Erfahrungen mehr oder weniger ausgeprägt.

Als Frau Meyer dann kam, fing es Jana an zu dämmern, warum sie die Sonderbehandlung erhielt. Durch ein Gespräch mit der anwesenden TFA wurde dies bestätigt. Es stellte sich nämlich heraus, dass Frau Meyer stark übergewichtig war und bei vorhergehenden Besuchen bereits zwei, nicht ganz günstige Wartezimmerstühle zerbrochen hatte. Folglich durfte sie sich definitiv nicht hinsetzen!

Werfen wir nun einmal einen genaueren Blick auf das was in der Senderin vorgegangen sein könnte. Sie hatte sehr sachlich beschrieben was gemacht werden bzw. nicht passieren dürfe.

Vielleicht war für sie einfach der Kernpunkt der Nachricht, dass die Dame sich auf keinen Fall länger im Wartezimmer aufhalten dürfe. Dadurch sah sie sich nicht weiter dazu veranlasst mehr Informationen hinzuzufügen. Gerade bei sehr faktenbasierten Menschen kann dies vorkommen.

Vielleicht war es ihr aber auch einfach nur wichtig sehr rücksichtsvoll zu sein, da sie auf keinen Fall ein negatives Licht auf die wirklich nette Frau Meyer werfen wollte. 

Oder der Sender oder die Senderin leidet selber unter ihrem Übergewicht oder hat eine Schwester, Vater, Freundin, die oft deswegen gehänselt wurde und ist daher besonders vorsichtig mit ihren Aussagen.

Oder vielleicht wurde die sendende Kollegin bereits wiederholt ermahnt nicht mehr zu lästern und wollte sich nun politisch besonders korrekt verhalten und sich auf gar keinen Fall auf das Gewicht oder den Körperumfang der Patientenbesitzerin beziehen, um Ärger zu vermeiden.

Missverständnis Kommunikation Tierarzt

Ich bin mir sicher, dass wir noch viele weitere Szenarien erstellen könnten, die zu diesem Missverständnis geführt haben.

Zum Glück hat es sich in dieser Situation gut aufgelöst.

Was wäre aber geschehen, wenn Jana Frau Meyer nie gesehen hätte? Vielleicht wäre ihr im Gedächtnis geblieben, dass es in dieser Klinik Tierhalter erster und zweiter Kategorie gibt?

Wohin hätte dies dauerhaft führen können? Zu einer besseren Arbeitsatmosphäre, einem verbesserten Arbeitsverhältnis zu den Klinikbesitzern?

Wenn Sie von dritter Seite nach ihrer Meinung zu der Klinik gefragt worden wäre, hätte sie diese Erfahrung in ihrer Aussage evtl. beeinflusst?

Du siehst, auch kleine Missverständnisse können weitreichende Konsequenzen haben. Deshalb finde ich, dass es die Mühe wert sich mit der Entstehung von Missverständnissen genauso zu beschäftigen wie mit den Methoden die dabei helfen sie gar nicht erst entstehen zu lassen. 

Da Kommunikation alles andere als eindimensional ist, mag ich das Bild eines Puzzles mit vielen Einzelteilen. Das Missverständnis ist eines davon. Aber wie so oft muss man manchmal auch einen Blick auf angrenzende Teilchen werfen, um sich ein besseres Bild machen zu können.

Hier sind diese Puzzleteile die verbale und nonverbale Kommunikation.

Tierarzt Kommunikation

Verbale Kommunikation

Verbale Kommunikation bezeichnet hier den Informationsaustausch mittels Sprache, die nonverbale die Verständigung ohne Worte. Dies kann die Körpersprache mit Gestik und Mimik genauso betreffen, wie den Tonfall, die Kleidung, Schmuck oder Körperschmuck wie Tätowierungen oder Piercings.

Nonverbale Kommunikation läuft oft unbewusst ab, sowohl auf der Sender-, als auch der Empfängerseite. Manche Elemente werden aber auch bewusst gesteuert, je nach Situation oder Ziel. Zum Beispiel tragt man in einem Bewerbungsgespräch oft sehr formale Kleidung oder eine Frau trägt zu einem Date ein eher körperbetontes Outfit und setzt Gesten wie mit den Haaren spielen oder von unten Aufschauen bewusst als Flirttechnik ein.

In der Praxis kann auch die Arbeitskleidung etwas aussagen. Es kann einen Unterschied machen, ob man als Tierarzt normale Kleidung, einen Kittel oder wie so oft farbige OP-Kleidung trägt. Ebenfalls kann es mehr über den Status ausdrücken, als auch den ersten Blick ersichtlich, wenn z.B. TFAs eine andere Farbe tragen als die Tierärzte.

Bitte fühle Dich nicht auf den Schlips getreten, wenn dies bei Dir der Fall ist und es aus gutem Grund so entschieden wurde. Es geht hier nicht um Wertung, sondern eine Aufzählung der Möglichkeiten nonverbaler Kommunikation, welche wir als solche oft nicht bewusst wahrnehmen. 

Auf jeden Fall ist die erste Regel der Kommunikation immer gültig, nämlich, dass man nicht nicht kommunizieren kann, also es immer tut.  

 

Kommunikation für Tierärzte

Einerseits kommt es immer darauf an, welche Persönlichkeit und welche Erfahrungen der Sender mitbringt. Hinzu kommen die Beziehung zwischen den beiden Gesprächspartnern, bzw. manchmal geht es auch viel genereller um die Beziehung zur Berufsgruppe, zum Beispiel Tierärzten im allgemeinen oder Pharmavertretern, wenn wir mal eine andere Seite nehmen möchten. Und zu guter Letzt um das Ziel, also wozu man seinen Gesprächspartner bewegen möchte.

Diese verschiedenen Seiten hat Friedemann Schulz von Thun in eine sehr kompakte Form gebracht und gemeinsam mit seinen Kollegen ein Modell daraus erstellt. Er bezeichnet diese vier Ebenen der Kommunikation als die Sachebene, die Selbstaussageebene, die Beziehungsebene und die Appellebene.

Ich gehe auf dieses Modell genauer in der nächsten Solo-Episode ein.

Jetzt möchte ich auf ein paar typische Auslöser von Missverständnissen in der Praxis eingehen.

 

Kommunikation Telefon Kermit Tierarzt

Das Medium der Kommunikation wird oft unterschätzt. Im Alltag hast Du meist sowohl Patientenbesitzer als auch Kollegen persönlich vor Dir stehen. Allerdings gibt es auch andere Situationen. Bist Du zum Beispiel zur Behandlung von Nutztieren oder Pferden unterwegs oder betreibst eine mobile Kleintierpraxis?

Oder telefonierst mit einem Patientenbesitzer zwecks einer Beschwerde, fehlenden Zahlungen oder auch einfach zur Nachsorge?

Vielleicht adressierst Du auch einige Besitzer via Email oder auf dem Postweg?

Versendest Du sogar Termine oder Erinnerungen via WhatsApp?

Hat einer in Deiner Klinik oder Praxis die Aufgabe übernommen auf Social Media Plattformen wie Facebook regelmässig zu kommunizieren?

Dies sind eine Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten und nicht jede ist für alle Formen von Inhalten geeignet.

Um einfach zu beginnen kann Du Dich, wenn Du im Begriff bist eine WhatsApp oder Email zu schreiben oder auch zum Telefon zu greifen, fragen, ob dies das beste Kommunikationsmedium für diesen Gesprächspartner, Dein Anliegen und das Ziel des Gespräches ist?

Das erlaubt es Dir Deine Strategie zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.

Gerade im medizinischen Kontext können viele Missverständnisse auch durch die Wortwahl entstehen. Unter Tierärzten führt dies wahrscheinlich weniger zum Problem.

Mit Patientenbesitzern und jungen oder neuen TFAs sieht dies teilweise schon anders aus.

Das Resultat von einer sehr fachlich orientierten Ausdrucksweise kann von Unsicherheiten, über die Abnahmen des Selbstwertgefühls bis hin zur Aussage, dass Du eingebildet oder hochnäsig oder sogar ignorant bist reichen.

Wie das?

Wenn ein PB nicht versteht was Du ihm sagen willst, vielleicht auch im zweiten Erklärungsansatz nicht, möchten sich viele Menschen dies ungern eingestehen, da es eine Schwäche offenbart oder sie schlecht dastehen lässt. Der ein oder andere fühlt sich vielleicht sogar dumm. Je nach Persönlichkeitstyp kannst Du hier durch diese Art der Kommunikation direkten Einfluss auf das Selbstwertgefühl einzelner Personen nehmen. Sei Dir dessen bewusst, denn es birgt auch eine Verantwortung in sich.

Wenn Du jetzt sagst, dass Du jedes Mal nachfragst, ob alles verstanden wurde und Du eigentlich immer ein Ja oder zustimmendes Kopfschütteln erhältst. Schliesst dies aus, dass die andere Person nicht besagte Emotionen durchlaufen könnte?

Ausserdem denke an den Anfang und die Geschichte der Frau Meyer oder meine Nutzung des falschen Wortes zurück. Nicht alles kommt so beim anderen an, wie man es beabsichtigt hat.

Ein Ausweg aus der Misere ist der Weg hin zu einer klaren Kommunikation. Und das Bewusstsein über all die Situationen, wo es auch danebengehen kann, ist bereits der erste Schritt, den Du hier gehst.

Und damit Du dies gleich in Deinen Alltag mit aufnehmen kannst, sollst Du auch heute nicht ohne eine Aufgabe gehen.

Denke an zwei Deiner expliziten Erfahrungen mit Missverständnissen. Diese kannst Du selber erlebt oder, wenn Dir gerade keine einfallen wollen, auch miterlebt haben. Es ist egal, ob sie aktuell sind oder aus der Vergangenheit.

Was waren die Auslöser und was haben sie mit Dir zu tun? Gibt es Parallelen zwischen den beiden oder anderen Situationen?

Viel Spass bei der Umsetzung!

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Das kann ich doch so nicht sagen! https://www.ellenpreussing.com/2020/12/18/so-sagen/ https://www.ellenpreussing.com/2020/12/18/so-sagen/#respond Fri, 18 Dec 2020 17:34:17 +0000 https://www.ellenpreussing.com/?p=1043 Hätte ich doch nur gewusst… Kurz nach Abschluss meines Studiums hatte ich eine Vertretung in einer ländlichen Kleintierpraxis übernommen. Der Besitzer wollte erst zwei Tage mit mir arbeiten, als Übergabezeit. Mir war das mehr als Recht. Etwas mehr Sicherheit war nicht schlecht. Am zweiten Tag wurde eine Hündin vorgestellt. Der Besitzer der Praxis untersucht sie, […]

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Hätte ich doch nur gewusst…

Kurz nach Abschluss meines Studiums hatte ich eine Vertretung in einer ländlichen Kleintierpraxis übernommen. Der Besitzer wollte erst zwei Tage mit mir arbeiten, als Übergabezeit. Mir war das mehr als Recht. Etwas mehr Sicherheit war nicht schlecht. Am zweiten Tag wurde eine Hündin vorgestellt. Der Besitzer der Praxis untersucht sie, wollte ihr Antibiotika geben und sie nach Hause schicken. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um eine Pyometra handelte. Mein vorsichtig geäußerter Verdacht wurde den Besitzern gegenüber weggewischt. Das sei nichts Schlimmes.

Hätte ich doch nur gewusst, wie ich in der Situation reagieren sollte.

Kommunikation Tierarzt

Ich war noch ein Neuling, war mir aber trotzdem ziemlich sicher…Ich entschied mich, mit Bauchschmerzen, sprach die Besitzer an der Tür nochmal an und empfahl Ihnen eindringlich in die nächste grosse Klinik zu gehen. War dies richtig? Ich hätte mir gewünscht es wäre so nicht nötig gewesen. Die Tatsache, dass ich mich noch so genau erinnere spricht für den emotionalen Druck, den ich in der Situation gespürt habe.

Meine Diagnose stellte sich übrigens als korrekt heraus, was ich in der Woche drauf bei einem Besuch der dankbaren Besitzer erfuhr. Im Sinne des Tieres hatte ich also richtig gehandelt.

Ich bin mir sicher, dass ich mit solch einer oder einer ähnlichen Situation nicht allein bin. Wenn es um Entscheidungen geht, darum wie man etwas Unangenehmes ansprechen kann, eine Meinungsverschiedenheit konstruktiv und respektvoll klären, entsteht gerne mal ein Sturm im Kopf und man fühlt sich wie gelähmt, der Bauch rebelliert, man möchte am liebsten fluchtartig die Situation verlassen, ins Bett kriechen und die Decke über den Kopf ziehen.

Geht aber leider nicht.

Kommunikation für Tierärzte

Ich hätte mir auf jeden Fall gewünscht vorbereitet gewesen zu sein.

Aber wir könnte man sich auf so etwas vorbereiten? Sind da nicht diverse Elemente drin?

Einerseits muss man entscheiden.

Dann kommunizieren, in zwei Richtungen. Dabei auch noch eine Argumentationstaktik anwenden, da man sich mit einer anderen Meinung konfrontiert sieht.

Dabei sein Selbstbewusstsein und Selbstwert im Gleichgewicht halten, vor allem, wenn man sich nicht absolut sicher ist, wie es mir damals ging.

Leider haben diese Elemente noch keinen wirklichen Platz in der Ausbildung von Tierärzten und ebenso wenig bei TFAs, bzw. TPAs, für die Schweizer Kolleginnen und Kollegen. Aber ist dies wirklich so unwesentlich für die Ausübung des Berufes in seiner Vielfältigkeit?

Ich glaube, dass wir nicht wirklich darüber diskutieren müssen, dass Tiermedizin ein anspruchsvolles als auch anstrengendes Studium mit wahnsinnig vielen Fächern, Spezies und Spezialisierungen ist. Hinzu kommt, dass sich der Kenntnisstand ständig weiterentwickelt.

Wir haben sicher das Kontingent einiger Telefonbücher auswendig gelernt, obwohl ich dies am meisten bei der Anatomie so empfunden habe

Der Stundenplan ist übervoll und manchmal wusste ich nicht ob ich stolz sein sollte, weinen oder neidisch auf andere Studiengänge sein. Ohne, dass dies despektierlich klingen soll, aber ich habe mit einer Soziologin und einem Kunstwissenschaftler eine WG geteilt…beide mit auffallend mehr Freizeit als es in meinem Semesterumfeld der Fall war…. 😉

Stress Tierarzt

Und natürlich kommt da die Frage auf, wo man noch weitere Themen wie Kommunikation, Persönlichkeit, Personalführung, Verhandlung, Konfliktmanagement etc. unterbringen sollte. Schliesslich ist es ja nicht so, als ob man am Ende des Studiums der fachlich perfekte Tierarzt wäre. Zumindest habe ich mich davon, wie im Einstiegsbeispiel klar wird weit entfernt gefühlt. Meist beginnt die wahre Reise erst nach dem Studium.

Ich möchte daher nicht laut und vehement dazu aufrufen ein weiteres Studienfach einzuführen. Das wäre wohl unfair für die jetzigen und kommenden Studenten.

Aber wie wäre es mit einem Schritt in diese Richtung? Wo auch immer Du Dich gerade befindest, ob noch im Studium oder bereits seit 20 Jahren in der eigenen Klinik.

Was Du beitragen kannst

Du fragst Dich was Du dazu beitragen kannst? Eine sehr gute Frage. Denn damit hast Du schon bewiesen, dass Du verstanden hast, dass es an Dir liegt Dich nach vorn zu bewegen.

Denn Lernen ist ein Prozess und der Erfolg liegt in der regelmäßigen Anwendung kleiner Dosen.

Mit wie vielen Personen sprichst Du so pro Tag?

Hast Du mal darüber nachgedacht oder sogar gezählt mit wie vielen Menschen Du dich pro Tag so austauschst?

Mit wie vielen redest Du allein persönlich? Dazu kommen Telefonate oder Emails.

Morgens erstmal mit Deinem Partner, vielleicht den Kindern, einem Nachbarn, dem Busfahrer, der Bäckereifachverkäufern oder der Bedienung im Coffee-Shop, je nach Gepflogenheiten, vielleicht dem Tankwart usw.

Dann mit den Kollegen, also den Tierärzten und TFAs aus Deinem Team (oder TPAs, für die Schweizer Kollegen). Die Intensität wird variieren, je nachdem wie dies in Eurer Praxis oder Klinik allgemein geregelt ist. Aber auch abhängig davon ob Du direkt zu den Tierhaltern fährst oder in der Klinik behandelst.

Mit den Patientenbesitzern redest Du selbstverständlich über ihr Tier. (Aber oft genug erhältst Du auch viele persönliche Informationen.) Zur Anamnese gibt es einen von Dir geführten Dialog, in welchem Du meist gerichtete Fragen stellst. In der Diagnostik, Behandlung und bei der Prognose kann sich das Gleichgewicht des Gespräches erfahrungsgemäß auch einmal stark zu Gunsten des Besitzers verschieben. 😉 Das hängt dann sowohl vom Kommunikationsverhalten als auch der Persönlichkeit des Besitzers als auch Deiner eigenen ab.

Du siehst, da kommen einige Personen und verdammt viel Kommunikationszeit zusammen. Es gibt Studien die darauf gekommen sind, dass wir ca. 80% der beruflichen Zeit kommunizieren. Ich denke also, dass es sich lohnt, hier einen etwas genaueren Blick drauf zu werfen. Die erste Frage ist folglich was Kommunikation eigentlich ist. Gefolgt von der Frage, inwiefern Kommunikation uns, bzw. wir andere damit beeinflussen.

Was für eine Rolle spielen unsere Emotionen dabei? Und haben diese Emotionen neben der Kommunikation auch etwas mit uns, unserem Level an Stress, unserem Umgang mit uns selbst zu tun? Und was hat unsere Persönlichkeit oder die der anderen mit alle dem zu tun?

Und hier sind wir nicht einmal angefangen uns mit dem Führen von Dir selbst oder anderen Menschen zu beschäftigen, Verhandlungen oder gar die Lösung von Konflikten anzusprechen.

Viele Fragen, die sich nicht zwischen Tür und Angel beantworten lassen. Aber in der VetAcademy haben wir viel Zeit dafür. Oder höre im Podcast „Soft Skills&Co für Tierärzte“ rein.

Hier noch eine kleine Aufgabe für Dich:

Überlege Dir einmal mit wie vielen Personen Du pro Tag sprichst. Was bedeutet Kommunikation mit diesen Personen für Dich? Lasse auch ruhig emotional beladene Gedanken zu. Wenn Dir eine Person in der Verbindung mit dem Wort `anstrengend´ in den Sinn kommt, ist das in Ordnung. Schreib es Dir am besten auf, denn wir schauen uns noch an, was dies bedeutet, woher es kommt und was Du tun kannst, um es Dir leichter zu machen.

Achte in der nächsten Woche auch einmal darauf, ob es ein Wort gibt, was Du besonders gerne und häufig benutzt. Vielleicht magst Du Deinen Partner, Familie, Kollegen oder auch Freunde danach fragen. Oft fällt anderen das eher auf als Dir selbst.

Viel Spass in der Umsetzung.

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